Interview mit Prof. Kölmel zum Campus38-Preis
Prof. Kölmel wurde zum Campus38-Preis interviewt, der am Tag des Medienforums verliehen wird. Im Interview erfahrt ihr, was den Preis einzigartig macht und was den Studierenden geraten wird.
Können Sie uns zunächst etwas über sich selbst und Ihre Verbindung zu Campus38 mitteilen?
Ich finde Campus38 super – aus dreierlei Gründen. Erstens ist es ein Recherche-Tool. Ich benutze Campus38 im Unterricht auch, weil ich Tipps und Anregungen, Inspirationsquellen nennen kann. Guck dir mal den Film oder du dir mal das an – das ist das eine. Das zweite ist für euch als Recherche-Tool. Zu gucken, was die anderen eigentlich gemacht haben. Zum Dritten: Man produziert nicht nur für eine Note, sondern man produziert für eine Veröffentlichung und dann steigt die Motivation, es besonders gut zu machen.
Könnten Sie uns eine kurze Einführung in den Campus38-Preis geben? Was genau ist er und was macht diesen Preis so einzigartig?
Wir haben verschiedene Lehrredaktionen und haben damals gedacht, dass es sinnvoll wäre, eine Veröffentlichungsplattform zu haben, um ein Schaufenster zu haben. Nicht nur für uns, also für die Hochschule, sondern vor allem auch für euch. Also zum Beispiel aktuell die Leute, die jetzt ins Praktikum gehen und sich bewerben und auf die Frage ‘Was hast du schon gemacht?’ können sie einfach sagen ‘Hier gehen Sie auf Campus38, geben meinen Namen ein und dann kommen alle meine Beiträge, die ich gemacht habe’. Es ist eine Win-Win-Situation für uns, eine Möglichkeit zu zeigen, was ihr für tolle Arbeiten liefert und Schaufenster herzustellen und für euch eine Möglichkeit, ein Tool zu haben, wo ihr einfach eure Arbeiten abrufbar präsentieren könnt.
In welchen Kategorien werden Beiträge beim Campus38-Preis ausgezeichnet?
Wir haben verschiedene Kategorien: Einen Text-Preis, Cross- oder Multimedia-Preis, Video-Preis, Doku-Preis, Sonderpreis und einen Publikumspreis.
Welche Auswirkungen hat der Campus38-Preis auf die berufliche Entwicklung der Studierenden, die daran teilnehmen? Gibt es Erfolgsgeschichten von früheren Gewinner:innen?
Erfolgsgeschichten von früheren Gewinner:innen gibt es. Das sind vor allem diejenigen, die sich dann auf, zum Beispiel, Bewegtbild konzentriert haben, die das Ziel hatten ‘Ich möchte in die Richtung gehen’ und zum Teil sehr erfolgreich geworden sind. Ich könnte jetzt eine nennen, eine ehemalige Preisträgerin, die ist inzwischen beim Bayerischen Rundfunk und macht lange Filme. Es gibt eine andere, die habe ich jetzt gerade im Dokumentarfilmfestival in Leipzig getroffen. Sie ist keine Preisträgerin gewesen, war aber nominiert und arbeitet jetzt bei Produktionsfirmen und macht eine lange Reportage nach der anderen. Das hat aber weniger etwas mit dem Preis zu tun, sondern vielmehr damit, gute Videos abzugeben. Ich finde, auch eine Nominierung ist schon ganz viel wert. Und jetzt zum Beispiel einer, der im letzten Jahr ein bisschen experimentiert hat und in diesem Jahr auch nominiert ist; er ist jetzt an der Deutschen Journalistenschule in München gelandet. Er hat zum Beispiel für den nominierten Film ein politisches Thema gemacht, was bei uns relativ selten vorkommt und hat es einfach als Experimentierfeld genutzt und wurde nominiert. Ich finde, diese Nominierung allein zeigt schon super viel. Ich meine, ich finde nicht, dass man immer unbedingt den Preis auch gewinnen muss. Aber diejenigen, die nominiert sind, waren die Besten in eurem Jahrgang. Das ist auch schon eine Auszeichnung, finde ich.
Gibt es Pläne, den Campus38-Preis in Zukunft zu erweitern oder zu verändern? Welche Entwicklungen sind für die kommenden Jahre geplant?
Im Moment sind keine Weiterentwicklungen geplant. Was jetzt dazukommt, das ist noch nicht hundertprozentig festgelegt, dass wir einen neuen Studiengang machen – Digital Storytelling. Ich könnte mir vorstellen, dass wir den Preis um eine Kategorie erweitern, nämlich das ‘Digital Storytelling’ – das Scrollytelling. Wie kann ich eine Geschichte so aufbereiten, dass sie immersiv ist, dass sie die Zuschauer wirklich reinzieht in die Geschichte und mit allen verschiedenen Medienformen kombiniert – in einer neuen, modernen Form? Das wird vermutlich auch Campus38 ein bisschen verändern. Ich könnte mir vorstellen, in diese Richtung eine neue Kategorie hinzuzufügen. Ansonsten sind wir total glücklich mit dem Preis, so wie er jetzt ist. Da gibt es keine großen Veränderungen.
Was möchten Sie den aktuellen und zukünftigen Studierenden der Medienkommunikation und des Medienmanagements an der Ostfalia mit Blick auf den Campus38-Preis mitteilen?
Seid mutig! Probiert euch aus! Experimentierfreudigkeit ist extrem wichtig, gerade an der Hochschule. Wenn nicht hier, wo soll man es dann machen? Ich sage mal so, abliefern müsst ihr noch früh genug. Spätestens dann, wenn ihr in einem Berufsfeld seid und versucht, eine eigene Handschrift zu entwickeln, ihre persönlichen Stärken und Schwächen rauszukriegen. Das kann man nur machen, indem man vielleicht auch mal etwas ausprobiert, was man vielleicht nicht direkt auf den ersten Blick machen würde. Oft sind es genau die Sachen, die ein bisschen mutig werden, über den Tellerrand hinausgehen, ein Wagnis sind und dann spannend sind.
Vielen Dank für das Interview!
Vergesst nicht, euch für das Medienforum anzumelden, um zu erfahren, wer die glücklichen Gewinner:innen sind: https://www.ostfalia.de/cms/de/fachtagung/mf/anmeldung/
Zudem besteht noch die Möglichkeit, für den Publikumspreis zu voten. Mit einem Klick nehmt ihr daran teil: https://ostfaliamedienforum-k.ostfalia.de/voting-fur-den-campus38-publikumspreis-2023/