Erste Einblicke in die nominierten Forschungsarbeiten für den Wissenschaftlichen Nachwuchspreis

Auch in diesem Jahr haben  sich wieder zahlreiche Studierende sowie ehemalige Studierende mit ihren herausragenden Forschungsarbeiten für den Wissenschaftlichen Nachwuchspreis qualifiziert.

Um euch bereits einen spannenden Einblick über diese Arbeiten zu geben, haben wir die Nominierten um Informationen gebeten. Für tiefere Einblicke kommt am 6.12. zum Medienforum und bleibt gespannt, wer den Wissenschaftlichen Nachwuchspreis in diesem Jahr gewinnen wird.

 

Adina Eggert und Nico Gülle mit ihrer Arbeit zum Thema: Die EU-Taxonomie und ihre Auswirkungen auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung Vorreiter oder Spätzünder? Eine Status quo-Analyse deutscher Unternehmen und ihre Vorbereitung auf die neuen Regularien

 

Was ist der Inhalt Ihrer Arbeit:

Das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit lag darin, den Status quo deutscher Unternehmen hinsichtlich der Vorbereitung auf die EU-Taxonomie und die CSRD zu ermitteln.

 

Was zeichnet Ihre Arbeit besonders aus:

Aus unserer Sicht war es besonders herausfordernd, eine dreistellige Anzahl an Unternehmen für unsere Befragung zu gewinnen. Eine weitere Besonderheit dieser Masterarbeit liegt außerdem in der Tatsache, dass wir sie zu zweit im Team geschrieben haben. Dies bedarf eines höheren Abstimmungs- und Koordinationsaufwandes.

 

Was hat Sie dazu bewegt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen?

Nachhaltigkeit ist für uns beide eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Eine große Motivation war für uns der Praxisbezug und der damit verbundene, intensive Kontakt mit Unternehmen aus ganz Deutschland.

 

Gab es besondere Herausforderungen?

Eine Masterarbeit ist wie ein Marathon. Natürlich gab es zwischendurch immer wieder Phasen, wo wir uns gegenseitig motivieren mussten. Insbesondere die Akquise von Unternehmen als Befragungsteilnehmende lief anfangs schleppend. Mitunter war unser Zeitmanagement nicht immer kompatibel.

 

 

Max Folchmann mit seiner Arbeit zum Thema: Der Einfluss der Intensivnutzung sozialer Medien auf die Einstellung zu geschlechtergerechter Sprache

 

Was ist der Inhalt Ihrer Arbeit?

Meine Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich die intensive Nutzung von sozialen Medien auf die persönliche Meinungsbildung zu gendergerechter Sprache auswirken kann und welche personenspezifischen Faktoren dabei einen relevanten Einfluss darstellen.

 

Was zeichnet Ihre Arbeit besonders aus?

Ich denke, dass die Arbeit durch die Auseinandersetzung mit gendergerechter Sprache und Social Media zwei Themenkomplexe miteinander vereint, welche in der heutigen Zeit eine hohe gesellschaftlich Relevanz mit sich bringen. Besonders zeichnet sich die Arbeit meines Erachtens nach durch eine präzise Beschreibung, Durchführung und Diskussion der gewählten Methodik aus.

 

Was hat Sie dazu bewegt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen?

In erster Linie hat mich das Themengebiet der gendergerechten Sprache besonders interessiert. Da ich mich selbst (leider) als einen Intensivnutzer sozialer Medien bezeichnen würde, lag in dieser Kombination für mich eine gute Gelegenheit, dank persönlichem Bezug die Motivation beim Schreiben der Arbeit aufrecht zu erhalten und so letztlich meinen eigenen Sprach- und Social Media-Gebrauch zu reflektieren.

 

Gab es besondere Herausforderungen?

Es war im Schreibprozess manchmal herausfordernd, die Umstände rein sachlich und unvoreingenommen von persönlichen Ansichten zu schildern.

 

 

 

Maren Schartner mit ihrer Arbeit zum Thema: Home-Schooling und seine Defizite: Eine empirische Untersuchung zur Auswirkung von Hass im Netz durch Kontaktbeschränkung und Schulschließung

 

 

Was ist der Inhalt Ihrer Arbeit?

Ziel meiner Arbeit war es zu forschen, inwiefern Home-Schooling als Anti-Corona-Maßnahme Auswirkungen auf die Betroffenheit von Cybermobbing bei Schüler*innen im Alter von 14-17 Jahren hatte.

 

Was zeichnet Ihre Arbeit besonders aus?

Anhand der statistisch bestätigten Auswirkungen konnte ich ein Kausalmodell erstellen, welches sich Instututionen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten – vorrangig die Schulen – zunutze machen können, um daraus Präventions- und Interventionsmaßnahmen im Kampf gegen virtuelles Mobbing abzuleiten und anzuwenden.

 

Was hat Sie dazu bewegt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen?

Meine Mutter war während Corona in der Schulinklusion tätig und begleitete ein behindertes Kind, welches im Kontext des Home-Schoolings mehrfach Opfer von Cybermobbing wurde. Dies gab mir Anlass, darüber zu forschen, ob diese Vorfälle verstärkt im Zusammenhang mit dem Fernunterricht standen. Zudem ist (Cyber-) Mobbing ein allgegenwärtig wichtiges Thema.

 

Gab es besondere Herausforderungen?

Die größte Schwierigkeit war die Genehmigung von der Landesschulbehörde zu bekommen, die Umfrage persönlich an den Schulen durchführen zu dürfen. Diese Formalität wurde mir leider verwehrt, weshalb ich meine Methode mittendrin umschmeißen musste.

 

 

Lilli Böttcher mit ihrer Arbeit zum Thema: Zwischen Unterhaltung und Wissensvermittlung: Eine Analyse der Nachhaltigkeitskommunikation durch Content Creator am Beispiel der Videoplattform YouTube

 

 

Was ist der Inhalt Ihrer Arbeit?

Meine Bachelorarbeit untersucht die Nachhaltigkeitskommunikation deutschsprachiger Content Creator auf YouTube und analysiert, wie nachhaltige Themen inhaltlich und visuell auf der Plattform kommuniziert werden.

 

Was zeichnet Ihre Arbeit besonders aus?

Die Arbeit zeichnet sich durch ihre Aktualität und Relevanz aus, da sie zwei zentrale gesellschaftliche Trends – Nachhaltigkeit und Social Media – miteinander verbindet.

 

Was hat Sie dazu bewegt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen?

Ich halte Nachhaltigkeit für eine wichtige Herausforderung unserer Zeit und denke, dass YouTube als Bewegbildplattform ein sehr großes Potenzial hat, nachhaltigkeitsbezogene Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen, und das auf unterschiedlichste Art und Weise.

 

Gab es besondere Herausforderungen?

Hinsichtlich der Forschungsfrage war spezifische Literatur in nur geringem Maße vorhanden, was den Aufbau eines theoretischen Hintergrundes etwas erschwert hat. Eine möglichst repräsentative Auswahl bei der geringen Fallzahl war schwierig umzusetzen

 

 

Charlotte Krebs mit ihrer Arbeit zum Thema: Die Darstellung geschlechtsspezifischer Machtverhältnisse in der Werbung. Eine quantitative Analyse von Frau-Mann-Interaktionen

 

 

Was ist der Inhalt Ihrer Arbeit?

Innerhalb der Arbeit sollte beantwortet werden, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede in der Häufigkeit der Darstellung von Macht zwischen Frauen und Männern in Werbespots gibt.

 

Was zeichnet Ihre Arbeit besonders aus?

Die Arbeit füllt eine Forschungslücke, denn im Feld der Medieninhaltsanalysen sind stereotype Darstellungen von Frauen und Männern umfassend im Fokus.

 

Was hat Sie dazu bewegt, sich mit dem Thema zu beschäftigen?

Ich habe mich bereits vorher im Studium mit Geschlechterstereotypen beschäftigt. Für mich persönlich sind Geschlechterverhältnisse und Stereotype ein unfassbar relevantes und spannendes Thema, weshalb ich auch in der Bachelorarbeit thematisch darauf eingegangen bin.

 

Gab es besondere Herausforderungen?

Zwei meiner Hypothesen konnte ich letztlich nicht auf ihre Signifikanz hin überprüfen, da einige der operationalisierten Machtdarstellungen in so geringer Zahl vorlagen, dass keine Tests möglich waren. Im Nachhinein würde ich auch ein paar Konstrukte anpassen, damit die Hypothesentests besser funktionieren.

 

 

Vielen Dank an die Nominierten für ihre ausführlichen Antworten! Wir schätzen die Zeit und Mühe, die dort investiert wurde.

Diese und einige weitere spannende Arbeiten haben es geschafft, sich für den Wissenschaftlichen Nachwuchspreis zu qualifizieren. Eine Übersicht mit allen Nominierten findet Ihr hier.