Die Posterpreisjury 2024

Ein diesjähriger Programmpunkt des Medienforums ist die Auszeichnung wissenschaftlicher Poster studentischer Arbeiten durch die Posterpreisjury. Dazu haben wir im Vorfeld Jurymitglied André Böttcher befragt. Er arbeitet als Bereichsleiter der Medienforschung bei forsa und prämiert dieses Jahr mit den zwei weiteren Jurymitgliedern Dieter Storll (Mindline Media) und Lea Pflug (studentisches Mitglied von der Ostfalia) die Poster.

André Böttcher - Bereichsleitung Medienforschung - forsa

“Es ist eine Freude und eine Ehre, diesem Jury-Ruf folgen zu dürfen, vielen Dank für die Einladung! Jede der insgesamt 42 eingereichten Arbeiten spiegelt eine leidenschaftliche Idee, einen wissenschaftlichen Fokus oder einfach nur eine stark ausgeprägte Interessenslage Studierender wider und deren Sichtung hat ausnahmslos viel Freude bereitet. Jedes Poster zeigt Engagement und verdient eine Würdigung, prämiert werden konnten leider nur vier Arbeiten.”

 

Welche Hauptkriterien legen Sie bei der Bewertung der Poster zugrunde, und wie priorisieren Sie diese?

“Wir haben zuerst einmal über alle Poster ein Raster gelegt, das wir von der Hochschule erhalten haben und das sehr geeignet für einen ersten, aber auch schon differenzierten Blick ist. Darin können in vier Kategorien je fünf Notenskalen abgetragen werden. Zusätzlich kann über einen ´total scaler´ ein Gesamteindruck abgetragen und somit gewichtet werden. Bewertet werden die „Relevanz der Fragestellung“, die „Fundierung der Theoriearbeit“, eine „Methodenbetrachtung“ sowie einen Dreiklang aus „Innovationsgehalt, Erkenntnisbeitrag und Anwendungsbezug“ der Abhandlung.”

 

Gibt es Aspekte, die Sie aufgrund Ihrer beruflichen Perspektive besonders interessieren?

“Mich persönlich interessieren die klassischen Printmarken und deren Nutzung aus Tradition sehr. Ohnehin alles, was mit Paid-Media und Werbevermarktung zu tun hat.”

 

Welche Herausforderungen gibt es bei der fairen Bewertung von Postern, die aus unterschiedlichen thematischen und methodischen Hintergründen kommen?

“Eben genau die, die es fair über eine weite Bandbreite funktionieren lässt. Dazu dient u.a. das eingangs erwähnte Schema.”

 

Welche methodischen Aspekte sind Ihnen als Marktforschungsprofi bei der Analyse und Bewertung der Poster besonders wichtig?

“Stichprobenbildung und Qualität der Datenaufbereitung. Ganz wichtig auch: saubere und belastbare sowie formal korrekte Quellen- und Literaturarbeit.”

 

Inwiefern spielt die praktische Umsetzbarkeit der präsentierten Forschungsergebnisse für Sie eine Rolle bei der Bewertung?

“Da hilft der erwähnte Dreiklang aus „Innovationsgehalt, Erkenntnisbeitrag und Anwendungsbezug“ – sollten alle drei an Hochschulen mit Praxisbezug gegeben sein.”

Wir bedanken uns bei André Böttcher für das Beantworten unserer Fragen und schätzen die Zeit, die hier investiert wurde.