Recap: Medienforum 2021 zum Thema Medienkompetenz!

Am 8. Dezember fand das 11. Medienforum der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften statt. Zum diesjährigen Thema “Medienkompetenz – Schlüsselqualifikation der digitalen Gesellschaft” konnten die Zuschauer:innen spannende Vorträgen, eine interdisziplinäre Diskussion und zwei Preisverleihungen verfolgen.

Das Ostfalia Medienforum 2021 als digitales Event

Das Ostfalia Medienforum 2021 wurde zum zweiten Mal in Folge digital veranstaltet und via Zoom-Meeting abgehalten. Darleen Kretschmer und Franziska Sievers aus den Studiengängen Medienmanagement und Medienkommunikation eröffneten als Moderations-Team die Veranstaltung. Professor Dr. Heinz-Dieter Quack, Dekan der Fakultät Verkehr-Sport-Tourismus-Medien und Professorin Dr. Denise Sommer, Projektverantwortliche des Medienforums am Institut für Öffentliche Kommunikation begrüßten offiziell die Anwesenden an den Bildschirmen und warfen einen ersten Blick auf das diesjährige Thema Medienkompetenz.

Moderation des Medienforums

Franziska Sievers und Darleen Kretschmer moderierten das 11. Ostfalia Medienforum. Bildnachweis: Ostfalia Hochschule.

Franziska Sievers und Darleen Kretschmer moderierten das 11. Ostfalia Medienforum. Bildnachweis: Medienforum/Ostfalia Hochschule.

Keynote und Vorträge zur Medienkompetenz

Im Anschluss führte Dr. Christina Ortner, Professorin an der Hochschule Oberösterreich Hagenberg, mit der Keynote “Medienkompetenz in der internationalen wissenschaftlichen Diskussion” das Tagungsthema konkret ein. Inhaltlich wurden die internationalen Unterschiede des Verständnisses für Medienkompetenz näher betrachtet sowie die verschiedene Generationen in den Fokus genommen.

Dr. Benjamin Bigl, Vorsitzender des Zentrums für Wissenschaft und Forschung aus Leipzig, knüpfte mit seinem Vortrag “Sachsen auf dem Weg zur digitalen Gesellschaft?” unmittelbar an die gesellschaftliche Relevanz von Medienkompetenz an. Mit der Vorstellung aktueller Studien und deren Ergebnisse zeigte Bigl auf, wie die Menschen in Sachsen zu Medien generell stehen und wie die eigene Medienkompetenz eingeschätzt wird. Die Überleitung zu gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskussionen und deren Zusammenhang mit Medienkompetenz, wie z.B. das Erkennen von und den Umgang mit Fake News führte zu ersten Fragen aus dem Publikum und wissenschaftlichem Diskurs.

Erkenntnisse aus Theorie und Praxis: Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation

Wie Medienkompetenz und der Umgang mit Nachrichten und Meldungen in der Praxis ganz konkret gefördert werden kann, präsentierte Dario Nassal im anschließenden Vortrag. Nassal ist Co-Founder der Nachrichten-App Buzzard, deren Konzept und Umsetzung er in seinem Vortrag “Raus aus der Filterblase: Medienkompetenz in Zeiten von Sozialen Medien, Verschwörungstheorien und Fake News” vorstellte. Ziel der App ist es, die Flut an Nachrichten, die uns täglich erreichen, zu filtern und übersichtlich darzustellen. Ein Redaktionsteam aus Journalist:innen stellt dafür täglich unzählige Artikel und Meldungen zusammen und ordnet sie in den jeweiligen Kontext ein.

Influencer Marketing und die Mittagspause als digitale Jobbörse

Der letzte Vortrag ermöglichte den Teilnehmenden einen Blick in das Themenspektrum des Influencer Marketing. Diesen bot Dr. Nils S. Borchers von der Eberhard Karls Universität Tübingen unter dem Titel “Das ist Werbung. Na und?! Influencer Marketing als Herausforderungen für die Medienkompetenzvermittlung”. So erläuterte der Medienwissenschaftler und Experte für Werbekommunikation die parasoziale Beziehung zwischen Influencer:innen und Follower:innen in Verbindung mit Produktempfehlungen und gekennzeichneter Werbung. Dazu konnten Studien belegen, dass Follower:innen sich beispielsweise alleine von der Werbe-Kennzeichnung in ihrer engen Beziehung zu den jeweiligen Influencer:innen gestört fühlten.

Die Mittagspause wurde in diesem Jahr erstmals als digitale Jobbörse genutzt, 11 Unternehmen und Agenturen stellten in 6-minütigen Pitches Ihre Arbeit und Karrieremöglichkeiten für Medienstudierende vor. Auf der Website des Medienforums finden sich alle Teilnehmer:innen sowie Links zu den Unternehmensseiten mit Karrieremöglichkeiten und Stellenausschreibungen.

Diskussionsrunde zum Thema Medienkompetenz

Ein Programm-Highlight des Medienforums 2021 war die Diskussionsrunde, die pünktlich nach der digitalen Jobbörse startete. Zur Debatte unter dem Titel “Medienkompetenz – Schlüsselqualifikation der digitalen Gesellschaft?!” begrüßte die Moderatorin Selina Bauer (Studiengang Kommunikationsmanagement) fünf Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. Merve Kayikci, Journalistin vom SWR sowie Mirko Drotschmann, Journalist und Youtuber (“MrWissen2go”) trafen auf Dr. Ina Schiering, Ostfalia-Professorin für Datenschutz und IT-Sicherheit und die Vortragenden Prof. Dr. Christina Ortner und Dr. Nils S. Borchers.

Was macht Medienkompetenz aus, wen beschäftigt sie und wie kann oder sollte sie gefördert werden? Diese und weitere Fragen beschäftigten die Diskussionsrunde und gleichfalls das Publikum, das – wie bei den Vorträgen – viele Fragen via Chat stellen konnte. Die Aufzeichnung der Diskussionsrunde ist auf dem Youtube-Kanal des Medienforums zu finden, ebenso wie weitere Videos zum Thema Medienkompetenz.

Die Relevanz des Themas wurde in den Vorträgen am Vormittag bereits deutlich, die Diskussionsrunde erweiterte diesen Blick um weitere praktische Perspektiven. Einigkeit herrschte insbesondere bei der Vermittlung von Medienkompetenz. Nicht nur in der Schulbildung muss etwas getan werden, um Kinder und Jugendliche medienkompetent auszubilden. Für Erwachsene müssen ebenso niedrigschwellige Angebote geschaffen werden, um sich einen umfassenden Überblick über Medieninhalte und die Möglichkeiten zur Einordnung zu verschaffen. In diesem Kontext wurde das Beispiel der Unterscheidung von Fake-News und Fakten erneut aufgegriffen, mit konkretem Bezug zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten.

Preisverleihungen als Programmabschluss

Den diesjährigen Programmabschluss bildeten zwei Preisverleihungen. Wie schon im Vorjahr wurde der wissenschaftliche Nachwuchspreis für die besten Forschungs- und Abschlussarbeiten im Medienbereich verliehen. Erstmals wurden in diesem Jahr die besten Beiträge des Ostfalia Newsrooms Campus38 von einer Jury prämiert, die in den Kategorien “Crossmedia”, “Doku”, “TV” und “Print” ausgezeichnet wurden. Alle Preisträger:innen und Nominierten werden auf der Medienforums-Website vorgestellt.

Mit 120 Zuschauer:innen hat die diesjährige Medienfachtagung in ihrer digitalen Version einen neuen Höchstwert aufgestellt. Von der Begrüßung bis zum Ende der Preisverleihungen war die Zuschauerzahl selbst über die digitale Jobbörse hinaus konstant dreistellig.

Organisiert wird das Ostfalia Medienforum von Studierenden des fünften Fachsemesters aus den Studiengängen Medienkommunikation und Medienmangement organisiert. Projektverantwortliche in diesem Jahr war Prof. Dr. Denise Sommer, das Team der Studierenden wurde von Viktoria Heyer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Öffentliche Kommunikation, geleitet.

Jonas Pape, Soonja Schmidt, Sinah Pross